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Susanne
Hallo, ich habe mit Interesse in diesem Forum gelesen, habe aber ein etwas anderes Problem. Jeder scheint sich nämlich völlig im Klaren zu sein, er habe Tinnitus und ich bin mir aber nicht sicher.
Ich wohne seit einigen Jahren in einem Haus nur 200 m vom Bahngleis entfernt, mit schlecht schallisolierten Fenstern. Allmählich gewöhne ich mich an die Züge, höre sie nur noch selten (dann aber immer noch mit Widerwillen). Nur kämpfe ich seit ca einem Jahr immer wieder mal damit, dass es mir phasenweise stetig einigermaßen rhythmisch in mal längeren und kürzeren Abschnitten in den Ohren brummt. Ohrenzuhalten hilft nichts, manchmal glaube ich sogar, ich fühle da Brummen am ganzen Körper, bin aber nicht sicher. Wir haben schon die Starkstromleitung vom Dach in die Erde verlagert, danach war irgendwie eine Zeitlang Ruhe (Sommer?) und jetzt geht es wieder voll los. Hauptsächlich abends, nachts (nächtelang), am Morgen, aber in jedem Raum, auch im Keller, und eigentlich nur in diesem Haus (sehr sehr selten aber trotzdem auch mal wo anders,lernt der Kopf so was bei Stress mitzunehmen?). Leider bin ich die Einzige die je etwas hört.
Ich hatte vor einigen Jahren den klassischen Pfeif-Tinnnitus, war deshalb auch in einer Klinik in Behandlung (hat nichts gebracht). Er war aber nach ca 1 Jahr kaum noch wahrnehmbar und ist jetzt so gut wie weg. Kann denn aber auch Brummen Tinnitus sein? Oder weiß jemand eine Anlaufstelle, wie man sonstige Faktoren (Schall von einer Autostraße, Geräte im Haus etc.) ermitteln kann?
Manchmal freue ich mich sogar über Zuggeräusche, denn da weiß ich wenigstens woher sie kommen.

Susanne
Email Susannne |

Thomas Smid (Forum-Manager)
Generell kann der Tinnitus in allen möglichen Formen auftreten, auch als Brummen. Ich höre gelegentlich (alle paar Wochen) auch mal ein kurzes Brummen (1-2 Sekunden), aber ich denke dies ist, wie auch kurzfristige Pfeiftöne, ganz normal. Man registiert dies wohl nur bewusst, wenn man ohnehin schon auf den Tinnitus fokussiert ist.
Es gibt ja Leute, die dieses andauernde Brummen auf Mikrowellen- oder Radiosender zurückführen, aber gesichert sind diese Vermutungen wohl nicht. Die Tatsache, dass Dein Brummen anfing als der Pfeifton aufhörte, legt doch hier eine Verbindung zu Deinem ursprünglichem Tinitus nahe.

Susanne
Vielen Dank für Deine Antwort!
Es waren allerdings viele Monate zwischen Pfeifton und Brummen. Und mein Brummen dauert meist den ganzen Abend einschließlich die Nacht und den Morgen. Meist ist am späten Vormittag Ruh bis zum Abend.
Trotzdem Danke!
Liebe Grüße, Susanne
Email Susanne |

R.A.
Ich habe seit 16 Tagen einen Tinnitus im rechten Ohr. Nach dem Gespräch mit meinem Arzt und den Recherchen im Internet ist das wohl auf den Streß der Vorweihnachtszeit, Kaffee und psychischen Belastungen zurückzurufen. Erstmaßnahme war eine dreitägige Cortisonbehandlung, welche keinerlei Wirkung zeigte.
Nun soll als nächstes eine Infusionstherapie angesetzt werden. Dazu soll ich mich für 7-10 Tage in die Klinik legen. Nun, das würde jedoch meinen Streß nicht ablegen, denn als Selbstständiger in der heutigen Zeit bin ich auf meine Arbeitskraft angweisen. Mir ist klar, das ich kürzer treten muß, aber 10 Tage in die Klinik legen? Damit würde mein Streß in Panik ausarten. Die Aussagen, wie lange die Infusionen täglich dauern sind jedoch sehr schlecht bzw. nach Aussage meines Arztes ca. 8 Stunden /Tag. Kann man diese auch nicht-stationär anlegen?. Hat jemand schon solch eine Therapie gamacht?
Zur allgemeinen Information sei noch gesagt, daß ich durch ein Knalltrauma vorbelastet bin (vor ca. 18 Jahren) und gewisse Frequenzen am rechten Ohr nicht höre. Interessanterweise (oder teilweise sehr nervig) liegt der Ton, den ich im rechten Ohr höre genau in der am schlechtesten zu hörenden Tonart.

Mit freundlichen Grüßen
R. A.

Thomas Smid (Forum-Manager)
Ob die Infusion stationär oder ambulant durchgeführt wird dürfte möglicherweise keinen großen Unterschied bezüglich des Berufslebens machen, da man meiner Information nach ohnehin krank geschrieben wird (wahrscheinlich wegen der zum Teil erheblichen Nebenwirkungen, die es einem zum Beispiel auch nicht erlauben, Auto zu fahren). Es dürfte auch keinen Unterschied im Hinblick auf einen Erfolg machen, da bei 90% aller Patienten die Infusion absolut ohne Wirkung bleibt (ich nenne diese Zahl hier nur mal als Schätzung basierend auf den Erfahrungsberichten, die ich im Laufe der letzten Jahre gelesen habe; es gibt jedoch auch Mediziner, die die Infusion als nachgewiesenermaßen wirkungslos ansehen (siehe http://www.neuro24.de/tinnitus.htm); meiner Information nach wird die Infusion lediglich durchgeführt, da sie in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben ist (in anderen Ländern ist die Infusionsbehandlung bei Tinnitus nahezu unbekannt)).

Thomas Wildgruber
Hallo,
Bei mir wurde Mitte Oktober '03 eine Verdachtsdiagnose auf eine chronische Entzündung des ZNS (G35) gestellt. Der folgende Stress bei der Diagnosebewältigung hat sich 14 Tage später (also gegen Ende 10/03) mit einem leichten Pfeifen im linken Ohr bemerkbar gemacht. Das Pfeifen wurde in den folgenden 14 Tagen so stark, dass ich einen HNO Arzt aufsuchte. Dieser sagte erstmal, dass ich zu spät käme, dennoch wurde eine Kortison- und Infusionstherapie durchgeführt -> ohne Erfolg. Das Pfeifen wuchs rasch zu einem sehr lauten hochfrequenten Dauerjaulen an, was mir fünf Tage lang gänzlich den Schlaf raubte. Mir wurden Beruhigungs- und Schlaftabletten verschrieben. Nach einer anfänglich recht hohen Dosierung (Beruhigungstabletten (BT)(0 - 0,5 - 0,75); Schlaftabletten (ST)(0 - 0 - 1)) bin ich mittlerweile auf ein erträgliches Maß reduziert (BT 0 - 0 - 0,5; ST 0 - 0 - 0,25). Seit dieser Zeit hat sich der Tinnitus auch mal gänzlich für mehrere Stunden verabschiedet, kommt jedoch mit einer beängstigen Regelmässigkeit zurück. Nervtötend laut ist er nun nur noch sehr selten, wohl aber deutlich hörbar.
Bei mir hat das Lesen von Büchern über das Arbeiten mit der eigenen Psyche auch sehr viel in Sachen Tinnitus gebracht, los geworden bin ich ihn allerdings noch nicht. Ich dachte bislang ich hätte einen exotischen Tinnitus, da er mal laut, dann sehr laut, dann wieder leise, dann ganz weg usw. ist. Die Beiträge in diesem Forum zeigen aber deutlich, das dies wohl die Regel ist. Einem streng intermittierenden Tinnitus wird i.d.R. eine gute Prognose gegeben, was heissen soll, dass sich dieser in ca. 80% früher oder später in den nicht mehr wahrnehmbaren Bereich zurückziehen kann, so die Meinung diverser Experten.
Interessant finde ich das durchaus positive Feedback von Aspirin. Auf die Idee, ein Schmerzmittel zu nehmen bin ich ehrlich noch nicht gekommen, werde es aber auf alle Fälle ausprobieren, wobei ich glaube, dass eine vorübergehende Besserung auch einem gewissen Placeboeffekt zugeschrieben werden kann. Letztlich hat alles, auch die Infusions- oder Kortisontherapie, mehr oder weniger vorrübergehend Besserung verschafft aber dauerhafen Erfolg brachte bislang nichts.
Gestern habe ich z.B. mit einem Gyrotwister - ein Gerät zum trainieren der Armuskulatät, welches einen tiefen bis mittleren Brummton erzeugt - einen Gegenton erzeugt, welches den Tinnitus sofort abstellte, kam das Gerät nach ca. 100 Sek. zum Stillstand war das Ohrgeräusch für ca. 10 Minuten deutlich schwächer -> Immerhin...
Mein laienhafter Verstand sagt mir, dass das Gehirn dieses Ohrgeräusch, welches durch den anfänglich akuten Tinnitus (schliesslich war jeder chronische T. mal ein akuter ;-) erzeugt wurde, quasi erlernt hat und es nun sozusagen aus meinem Gedächtnis pfeift. Diese Annahme bringt mich dazu, zu glauben, dass man dies auch wieder verlernen kann. Oder anders gesagt, dass das Gehirn irgendwann wieder in der Lage ist, dieses Geräusch als unwichtig einzustufen und somit nicht mehr wahrnehmbar ist, wie das Ticken einer Uhr.
Ein weiteres Phänomen, welches ebenfalls mein linkes Ohr betrifft, ist ein Tic der sich reproduzierbar am eingeschalteten Herd einstellt. Wenn ich am Herd stehe, macht es im linken Ohr Tic-Tic-Tic in einer Frequenz von schätzungsweise 10 - 20 Hz und nimmt deutlich ab, wenn ich mich vom Herd entferne -> ca 2 - 4 HZ bei einer Entfernung von ca. einem Meter. Ich vermute dahinter evtl. Schwingungen welche von der Herdplatte erzeugt werden und nur deshalb von mir wahrgenommen werden, weil ich ein sehr sensibles linkes Ohr habe, andere spüren diesen Tic nicht. Auch aus diesen Grund glaube ich, dass sich der T. am linken Ohr so deutlich zeigt, wobei hingegen das rechte Ohr nur mit Mühe der Konzentration darauf ein Geräusch erzeugt.

Offen ist für mich die Frage, ob durch langanhaltendes Pfeifen ein Schaden am Gehör entstehen kann? Auch interessiert bin ich an Informationen, welche Medikamente für meinen dargestellten T. noch in Frage kämen? Desweiteren würde mich interessieren ob es Sinn macht, sich per Walkman für mehrere Stunden am Tag einem Geräusch oder Musik auzusetzen, um den T. die Aufmerksamkeit zu nehmen? Das Tragen von Kopfhörern wurde bereits hier diskutiert aber ich denke die Kopfhörer von Walkmans sind nicht druckabschliessend und die Lautstärke ja regulierbar. Musik aus der Stereoanlage muss schon sehr laut sein um den T. in den Hintergrund zu rücken.
Hat jemand noch weitere Tips für mich, wie ich mit dem Mann im Ohr Frieden schliessen kann?

Bye Thomas
Email Thomas Wildgruber |

Thomas Smid (Forum-Manager)
Um mit dem letzten Punkt anzufangen: es ist nicht entscheidend, ob die Kopfhörer (oder Ohrhörer) vollkommen druckabschließend sind oder nicht, sondern dass sie den Druckausgleich erschweren können. Falls 99% des Gehörgangs durch ein Objekt blockiert sind, dauert der Druckausgleich (der Lautsprecher verursacht ja einen Schalldruck) logischerweise 100 mal so lange wie normal, was kaum ohne Konsequenzen sein kann (versuche z. Bsp. mal längere Zeit durch einen Strohhalm zu atmen; man kann auch eine einfache Rechnung durchführen: die Schallgeschwindigkeit ist ungefähr 300 m/sec = 30000 cm/sec; bei einer Länge des Ohrkanals von 3 cm dauert es 3/30000 = 1/10000 sec, bis der Druckausgleich stattfindet; dies ist hinreichend um Schwingungen bis zu ungefähr 10000 Hz folgen zu können; falls jedoch die Zeit zum Druckausgleich 100×1/100000 sec = 1/100 sec dauert, kann bei allen Frequenzen oberhalb von 100 Hz (d.h. praktisch im ganzen Frequenzbereich) der Druckausgleich den Schwingungen nicht mehr folgen).
Deine Bemerkung, dass es 'aus dem Gedächtnis pfeift', kann man in gewisser Hinsicht vertreten (auch meiner eigenen Erfahrung nach), aber meiner Meinung nach bringt diese psychologische Einstellung nicht viel im Hinblick auf eine Heilung. Letztlich ist der Tinnitus eine Überreizung des Nervensystems und es kommt darauf an, diese zurückzubilden. Wie ja bereits vielfach auf diesen Seiten erwähnt, haben Schmerztabletten (Aspirin, Paracetamol) bei mir hier eine hilfreiche Rolle gespielt, und dies war sicher nicht ein Placebo Effekt (ich habe den positiven Einfluss von Schmerzmitteln in der Tat nur durch Zufall entdeckt, und sie haben - nachdem ich nervenstimulierende Substanzen wie Koffein und Alkohol eine Zeit lang vermieden habe - immer praktisch genauso zuverlässig gewirkt wie bei Kopfschmerzen, nur mit dem Unterschied dass der Tinnitus nicht jedesmal vollkommem verschwand). Der Tinnitus wird ja auch von Medizinern mit dem Phantomschmerz verglichen; es liegt also nahe zu vermuten, dass Schmerzmittel hier einen gewissen Einfluss haben können.
Schaden kann das Gehör durch das Pfeifen meines Wissens nicht nehmen. Ich hatte dies in der Anfangsphase (als mein Tinnitus noch sehr laut war) auch befürchtet, aber mein Gehör ist jetzt (wo die Ohrgeräusche fast verschwunden sind) so gut wie vorher (soweit ich dies subjektiv beurteilen kann).

U.S.
Seit einer Woche habe ich ein hochfrequentes Geräusch, nicht genau zu orten, vermutlich beidseitig. Es trat in der zweiten Nachthälfte auf. Seit einiger Zeit schlafe ich, durch schnarchen bedingt, getrennt im Gästezimmer. Es kann durchaus sein, das ich Verspannungen habe, da nicht unbedingt das bequemste Bett vorhanden ist, und diese Auslöser sein könnten.
Eine Ursache könnte weiterhin auch eine berufliche Anspannung sein, denn ich habe im Frühjahr eine langjährige berufliche Anstellung aufgeben müssen, und bin in der neuen Firma sehr unter psychischem Verkaufsdruck und auch sonst ein recht ängstlicher Typ, der immer recht "abgesichert" leben will.
Tagsüber, bei Nebengeräuschen nehme ich kaum Geräusche war, jedoch immer in den Morgenstunden zwischen 4-5 Uhr. Ich komme gut damit klar, bis auf die Morgenstunden, und versuche durch Aspirin in kleinen Mengen und bewusst ruhige, sportliche Lebensweise, einen Erfolg zu erreichen. Wenn Sie mir für die Anfangszeit, da erst seit 2 Wochen vorhanden, einen Tipp geben könnten, ansonsten lese ich weiter und ziehe mir die Essenz aus allen Beiträgen raus.
Mit freundlichen Grüßen
U.S.

Thomas Smid (Forum-Manager)
Falls Sie noch nicht einen HNO Arzt aufgesucht haben, würde ich dies auf jeden Fall nachholen, um etwaige ernstere akute Ursachen auszuschließen. Wahrscheinlich wird der Arzt, wie in den meisten Fällen, nichts finden, und ab dann ist man im wesentlichen auf sich allein gestellt, da die meisten 'offiziellen' Therapien in der Regel auch keine Besserung bringen. Wie bereits mehrfach auf diesen Seiten erwähnt, haben mir Schmerztabletten in der Anfangsphase sehr geholfen, aber erst nachdem ich Kaffee, Tee und Alkohol konsequent vermieden habe. Die bestmögliche Strategie variiert natürlich im Einzelfall immer etwas entsprechend der persönlichen Disposition. Man kann hier wirklich nur durch persönliche Experimente die optimale 'Therapie' finden.

Andreas Oberholz
Ich habe auch die innere Unruhe im Ohr, und das seit Jahren. Von Beruf her bin ich Musiker, und von zu lauter Musik kann keine rede sein denn ich bin Akustikgitarrist der Solo spielt, ohne Verstärker.
Also mussten die Ursachen woanders liegen. Durch Zufall, machte mich ein Kollege auf einen Psychologen aufmerksam der eine Tinnitusbehandlung macht. Ohne Vorurteile meldete ich mich an. Was lernte ich dort, und was kann ich heute bestätigen! Stresshormone sind ein Verstärker für Tinnitus. Äußere Unruhe und Gedankenkreisel verstärken das Geräusch. Innere Unruhe = Stress im Außen = Unruhe im Ohr. Ich lernte Stressbewältigung. Wo entsteht für mich Stress, was ist Stress und wie kann ich den Stress in den Griff bekommen?? Also ich wurde sofort auf viele Dinge aufmerksam gemacht, und ich konnte ja bereits bestätigen, dass in angespannten Phasen mein Ohr verrückt spielt. Also musste ich lernen diese Phasen neu zu Bewerten, also weniger negatives an einer Situation sehen.
Wenn ich den Stress nicht lokalisieren kann, mache ich sofort 30 Liegestütze und mit zwei Hockern 30 mal Trizepstraining. Danach 30 mal Bauchmuskel anspannen. Die Reaktion ist immer wieder verblüffend, nach 20 Minuten hört mein Ohr auf zu Pfeifen. Stresshormone werden nun mal durch Muskelanspannung verbrannt.
Das ganze nennen die Psychologen "Verhaltenstherapie" der Körper liefert auf Stressabbau offensichtlich verblüffende körperliche Verbesserungen. Eine Klientin meines Psychologen hatte nach 14 Hörstürzen am Ende der Therapie bei ihm das verblüffende Ergebnis, dass Sie ihre Hörgeräte fast gar nicht mehr brauchte. Das bedeutet für mich, dass Stress offensichtlich ein immenser Verstärker für viele Krankheiten ist, und somit nicht gesund sein kann.
Jeder kann es selbst probieren in dem er beginnt sich eine Entspannungsmethode anzueignen. Ich bevorzuge progressive Muskelentspannung nach Jacobsen. Die positive Wirkung setzt nach 2-3 Wochen Training ein.

Thomas Smid (Forum-Manager)
Die Tatsache, dass Stress den Tinnitus verstärkt ist ja allgemein bekannt und akzeptiert, aber im einzelnen ist es doch recht schwierig oder gar unmöglich dies genauer zu spezifieren. Bei einigen Leuten wirkt Sport zum Beispiel entspannend (und deshalb positiv auf den Tinnitus) bei anderen entgegengesetzt. Bei mir war es so, dass ich in den ersten 1-2 Jahren meines Tinnitus (als dieser noch stärker war) Probleme in dieser Hinsicht mit dem Sport hatte, aber sich die Situation sich später genau umkehrte. Es kann also scheinbar nicht nur von der persönlichen Disposition sondern auch von der Phase des Tinnitus abhängen, was nun Stress ist und was nicht. Für mich selbst kann ich sagen, dass es meistens Ärger und Unzufriedenheit gewesen sind, die meinen Tinnitus verschlimmerten, weniger der Stress im üblichen Sinne wie Arbeitsbelastung und emotionale Belastung.

Noch eine Anmerkung bezüglich der Lautstärke der Musik: bei mir war es ja so, dass ich den Tinnitus durch die Benutzung (bzw. des Testens) einiger Walkmans bekam. Auch hier war die Lautstärke nur gering, aber ich machte den Fehler, die beigefügten Knopf-Ohrhörer zu benutzen, was anscheinend den Druckausgleich im Ohr verhindert hat und dadurch den Tinnitus ausgelöst hat (ich hatte schon immer Probleme mit dieser Art Ohrhörer in Form eines tauben Gefühls auf den Ohren nach der Benutzung (selbst bei sehr geringer Lautstärke) aber dies hatte sich immer nach kurzer Zeit wieder gelegt; trotzdem hatte ich diese Ohrhörer immer vermieden wenn es geht, aber die neueren Walkmans wurden nur noch mit diesen geliefert, und der (normale) Kopfhörer meines alten Walkmans klang nicht so gut mit dem neuen Gerät).
Obwohl ich also ebenfalls keine außergewöhnliche Schallbelastung hatte, war es doch dieser physikalischer Umstand, welcher die Grundlage zum Tinnitus gelegt hat, und meiner Theorie nach wurde dieser dann noch durch das Geräusch meines Elektrorasierers wesentlich verstärkt. Stress hatte ich in dieser Zeit eigentlich wenig, so dass ich nicht glaube, dass dies ein wesentlicher Faktor war für die Entstehung meines Tinnitus. Man sollte hier also nicht den Fehler machen, die Ursachen des Tinnitus in jedem Falle im Stress zu suchen.

Christina
Mit Interesse habe ich auf Ihrer Website gestöbert und finde sie wirklich sehr gut.
Auch ich habe meinen Tinnitus/ Schwerhörigkeit soweit ganz gut im Griff. Seit vielen Jahren. Ich machte den Fehler, mich kürzlich in eine Tinnitusklinik zu begeben und genau das was Sie auch schreiben, die ungewohnte Umgebung, die vielen vielen Leute, einfach zu viel Rummel; der 'Terminstress', ich reiste nach 3 Tagen wieder ab, da ich dort kein Auge mehr zugetan hatte (zuhause hab ich keine Schlafprobleme).Zuhause hab ich mich ausgeschlafen und bin heilfroh, wieder meine Ruhe zu haben.
Da sieht man wieder mal, wer seine Beschwerden einigermassen im Griff hat, sollte man alles so lassen wie es ist und nicht mehr an den Symptomen rühren.
Vielleicht für Leute die so gar nicht mehr mit ihrem Tinnitus und Lebensproblemen zurechtkommen, ist ein Aufenthalt in einer Tinnitusklinik sicher hilfreich und stärkend. Ich kenne nämlich auch Leute, denen so ein Aufenthalt auch nach vielen Jahren Tinnitus und Schwerhörigkeit sehr gut getan hat ( Abstand von Zuhause). Durchaus positiv fand ich in der Klinik die Mitarbeiter und Ärzte,die waren alle sehr kompetent und verständnisvoll. Die Tinnitusklinik bietet im Grunde auch nur Hilfe zur Selbsthilfe. Auch dortwerden viele Maßnahmen zur Ablenkung vom Tinnitus angeboten. ( Ablenkung ist ja vielleicht auch die beste Therapie ? )
Wer im Grunde mit seinem Tinnitus sich ganz gut arrangiert hat, braucht meiner Ansicht nach sich dann nicht in eine weitere Therapie oder eben Tinnitusklinik begeben.

Thomas Smid (Forum-Manager)
Ich habe zwar selbst keine Tinnitusklinik besucht (noch sonst irgendeine 'Therapie' mitgemacht), aber ich kann Ihre Erfahrung gut nachvollziehen. Je ausgeglichener man lebt, umso mehr kommt es den Nerven (und damit auch dem Tinnitus) zugute. Dies heißt, nicht nur möglichst Stress jeder Art vermeiden, sondern auch eine unnötige (und kontraproduktive) Stimulierung der Nerven durch Koffein, Alkohol usw. Dies sollte dann langfristig nicht nur helfen, die Symptome in den Griff zu bekommen, sondern auch zu einer echten Besserung führen.

Jörg
Meine Erfahrungen bestätigen auch, dass es einen längeren Atem braucht, gegen Tinnitus vorzugehen. Viele Deiner Hinweise kann ich bestätigen (Reduzierung von Koffein, Alkohol, Erhöhung von Schlaf und Reduzierung von Stress). Ergänzen möchte ich, dass unter mehreren Behandlungsversuchen sich vor allem die Behandlung mit einer Rotlichtlampe, die ich auf den Ohren- und Halsbereich halte (mind. 15min je Seite, bei spürbarem Effekt auch länger nach Gefühl!) in Kombination mit Inhalieren (Bronchoforton) bestens bewährt hat. Ich habe das jeden Abend angewendet, über 3 Monate ohne eine Reaktion und dann hat sich über einen Zeitraum von 1 1/2 Jahren der Zustand kontinuierlich verbessert, so dass ich heute beschwerdefrei bin. Auch Saunabesuch hat sich als positiv gezeigt (insbesondere Aufgüsse mit Zitrusfruchtaroma). Bei Erkältungskrankheiten wende ich das Verfahren vorsorglich an und komme damit sehr gut zurecht. Eine stärkere Empfindlichkeit gegenüber Lärm und höhere Frequenzen ist geblieben, Ohrstöpsel und konsequenter Gehörschutz bei Arbeit mit Maschinen ist aber erfolgreich. Vielleicht helfen meine Erfahrungen auch anderen.


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